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Irgendwann bekam ich mal einen Anruf mit Bitte um Hilfe da trotz Tierarztbehandlung das Zwergkaninchen keine deutliche Besserung zeigte. Nachdem der Halter sich an meine Vorschläge gehalten hat ging es dem Kaninchen nach einer Woche wieder gut. Dies habe ich zum Anlass genommen mal ein paar Seiten zu dem Thema Durchfall zusammen zu schreiben.


Hilfe mein Kaninchen hat Durchfall.pdf


Es gibt nur sehr wenige Medikamente für Kleintiere. Also bleibt uns nichts anderes übrig als auf Mittel für Menschen zurück zu greifen. Aber Vorsicht !!! Wer damit hantiert muß einige Dinge beachten sonst schadet man dem Tier mehr als das ihm geholfen wird. Weiter unten auf dieser Seite findet Ihr ein paar kaninchen-typische Krankheiten.

Die beste Medizin ist allerdings die Vorbeugung. Saubere Ställe und saubere Wasserflaschen sind ein Muß sonst hilft auch die beste Medizin nichts. 

Dies ist eine Zusammen-stellung der Dinge die wir einsetze und einer Sache von der man die Finger lassen sollte. Rate doch mal.


Weleda Augensalbe

Weleda Produkte haben einen unschlagberen Vorteil. Das Verfallsdatum! Auf den meisten anderen Salben steht "Nach Öffnen innerhalb von 14 Tagen aufbrauchen".
Weleda Augensalbe gegen leichte Enzündungen der Augen. Achtung ist die Entzündung nach ein paar Tagen nicht abgeklungen unbedingt zum Tierarzt. Es kann dann sein das der Augenkanal zu ist. Das muß dann durchgestochen werden.

Bepanthen

Ist als Mittel zu vernachlässigen. Sollte ein Kaninchen z.B. eine offene Bisswunde haben, die nicht so groß ist das sie genähen werden muß, sollte man sie 1x am Tag mit Wasserstoffperoxid reinigen und von Inner heraus heilen lassen.

Betaisodona

Statt Wasserstoffperoxid kann man auch dieses Jodpräparat zum Desinfizieren benutzen. Der Nachteil ist: Wasserstoffperoxid schäumt kleine Schmutzpatikel aus der Wunde Betaisodona verhindert nur eine Entzündung und kleine Fremdkörper könnten mit einwachsen. Ist in der Regel auch nicht schlimm die Verkapselt der Körper.

Wasserstoffperoxid

Bekommt man in jeder Apotheke

Fungizid

Ist nur ein Beispiel. Es gibt viele Salben gegen Pilz. Hier ein Link zu einer Seite die verschiedenen Hautparasiten im Überblick hat http://www.diebrain.de/k-milben.html

Canesten

Im Prinzip das Gleiche wie Fungizid. Hilft das Eine nicht dann hilft das Andere. Entweder ausprobieren oder beim Tierarzt Geld bezahlen für eine Kultur.

Benestermycin

Wird normalerweise beim Trockenstellen von Kühen eingesetzt. Bei Kaninchen kann es zu Entzündungen des Genetalbereich kommen. Bakterien sorgen dafür das das Geschlechtsteil anschwillt. Dann hilft diese Salbe. Aufpassen nicht zu verwechseln mit Kaninchensyphilis, dabei haben die Tiere auch Bläschen an der Schnauze.

Vitakraft VITA sind Steuglobolies

Diese kleinen Kügelchen sind Homöopathiesch und recht teuer.
Das heißt sie bestehen zu 99% aus Milcheiweiß. Die Wirkung ist bei den Schulmedizinern noch sehr umstritten. Ich habe sie bei einem kleinen Rammler erfolgreich angewand. Der Kerl hatte ständig eine feuchte Blume war sonst aber fit. Antibiotika, Rodikolan und ... brachten nichts. Nach drei Tage, 2x am Tag 5 Globolies, war der Kleine trocken. Es gibt verschiedene Globolies für unterschiedliche Erkrankungen. Ich habe nur das Mittel gegen Durchfall ausprobiert. 
Das Verabreichen der Kügelchen, 2mm Durchmesser, ist nichts für Leute mit dicken Fingern!!!

Colosan gegen futterbedingte Blähungen und
Margen-Darm-Störungen
Zusammensetzung
Wirkstoff(e):
• Anisöl
• Bitterfenchelöl
• Chinesisches Zimtöl
• Kümmelöl
• Schwefel
Hilfsstoff(e):
• Leinöl

Das Zeug ist spitze nur die Tiere, und meine Frau, finden den Geruch (Geschmack) gar nicht gut. Aber es hilft. Es ist das erste, zusammen mit dem Rodikolan, was ich gebe wenn mich ein Hase schief anschaut.
Tiere die Aufgebläht sind müssen sich auch unbedingt bewegen, sonst hilft die beste Medizien nicht.

Wobei Bewegung ist die beste Vorbeugung gegen Kokzidien.
Gerade die Jungtiere müssen sich viel bewegen um Magen und Darm am laufen zu halten. Daher setze ich meine Jungen mit 6-8 Wochen in ein Großgehege 4m²

SAB bei Durchfall

Sab hilft zuverlässung Krämpfe zu behandeln. Das ein Tier Schmerzen hat merkt man daran das es in einer Ecke sitzt und mit den Zähnen knierscht. 2ml pro kg Körpergewicht alle 2Std. bringen deutlich Linderung.

Baycox bei Durchfall

Baycox ist der absolute Hammer und eigentlich nicht mehr für Kaninchen zugelassen ( siehe die beiden leeren Quadrate am unteren Rand der Flasche ). Finger weg, einmal falsch angewendet und das Tier ist tot !!! Für Tiere die zum menschlichen Verzehr gedacht sind ein absolutes " NO ". Wir bekomme es auch nur wenn wir viel " Bitte Bitte " bei unserer Tierärztin mache. Es ist das allerletzte Mittel. Wir wende es nur an wenn nichts mehr hilft. Baycox muß unbedingt verdünnt gegeben werden sonst wird die Speiseröhre des Tieres verätzt und .....

Eine " schlaue Bekannt " und 
ein  " noch schlauerer Tierarzt " ( er hatte die Schwangerschaft selbst festgestellt ) haben Baycox bei einer schwangeren Häsin angewendet. Das hatte zur Folge das die Jungen (ca.14 Tage ) im Mutterleib gestorben sind und per Notoperation entfernt werden mußten. Der " Tierarzt " war noch so abgezockt und hat sich beide Behandlungen voll bezahlen lassen. Nicht alle Tierärzte können oder wollen Kleintiere gut behandeln. Die meisten können nur Hunde, Katzen und andere größere Säugetiere.

Ein kleiner Messlöffel sollte auch greifbar sein.

Kokzidiol SD

ist das Mittel was wir zur Vorbeugung gegen Kokzidien gebe. 3 Tage als Zusatz zum Trinkwasser 2x im Jahr. Während der Quarantäne beim Neukauf von Tieren und in halber Dosierung bevor Tiere zur Ausstellung gehen. Warum vorher? Streß kann zu plötzlichen Vermehrung der Kokzidien und somit zu Verstopfungen und Tot führen. Wo nichts ist kann sich nichts vermehren. Sicher ist sicher. Außerdem bilde ich mir ein das dadurch ein vorbeugender Schutz geschaffen wird. Ist ein Tier erstmal krank und frist nicht mehr selber gebe ich 1 Messlöffel zum Heilfutter, dieses mit Fecheltee zu einem dünnen Brei vermengen und mit der Spritze dem Tier vorsichtig ins Maul.

Cotrim-K

Unter Cotrimoxazol (kurz Cotrim) versteht man die feste Kombination der beiden Antibiotika Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Das Dosisverhältnis beträgt in der Regel 1:5. Unsere Tierärztin benutzt ratiopharm, mit Sicherheit verteiben andere Hersteller gleichwertige Produkte. Bis vor kurzen habe ich das Mittel noch angewendet, bin aber inzwischen überzeugt das es keinen positiven Einfluß auf den Krankheitsverlauf hat. Ganz im Gegenteil denke ich das Antibiotika dem Kaninchendarm bei Durchfall und Verstopfungen den Rest geben. Es kommt auch bei aller Vorsicht immer mal wieder vor das Jungtiere Darmerkrankungen bekommen. Ich habe in letzter Zeit alle Tiere ohne Antibiotoker durchbekommen. Von 55 Jungtieren in 2010 habe ich nur 2 mit Durchfall verlohren und 3 weitere durch Nestflucht.

curasal Rodikolan

Zur Unterstützung der Verdauungsvorgänge. Beruhigt die Magenschleimhaut. Beinflusst die  Magen- und Darmflora und somit das Wohlbefinden der Tiere positiv. Dadurch wird auch das Immunsystem stimuliert.


Bene-Bac Gel oder Pulver

Probiotisches Arzneimittel für Ziervögel, Brieftauben, Kleinnager,
nicht der Lebensmittel-gewinnung dienende Kaninchen, Frettchen... Ist sehr gut zum Aufbau der Magen- und Darmflora nach Behandlung mit Antibiotika. "Unterstützende Behandlung von Durchfall und Infektionskrankheiten; Stabilisierung der Darmflora in Stresssituationen, bei Futterumstellung, Aufzucht und während/nach Antiinfektivatherapie". Gibt es auch als Pulver dann ist es deutlich günstiger. Bekommt man nur über den Tierarzt.

MCP Tropfen

Sind der Klassiker bei jeder Magenverstimmung. Ich habe sie schon als Kind bekommen. Bei Kaninchen reichen 3-10 Tropfen pro kg Körpergewicht, aber Achtung Alkohol in der Lösung: nur verdünnt geben sonst wird die Speiseröhre zu sehr gereitzt und die Tiere fressen erst recht nicht mehr.

Underberg

Für die Geizkragen unter den Züchtern und mehr um das eigene Gewissen zu beruhigen als das es hilft. Wenn überhaupt dann aber bitte nur stark verdünnt wegen des Alkohols. Ein paar Vereinskollegen schwören drauf aber  die haben große Rassen. Ich habe es bei unseren Zwergrexen ausprobiert ohne Erfolg. MCP hat da mein Vertrauen.

Zubehör

Ein paar nützliche Hilfmittel sollte jeder zu Hand haben. Spritzen in verschiedenen Größen. Die Injektionsnadel sollte vom Innendurchmesser so groß sein das man auch dickflüssige Medis aufziehen kann. Nur dafür ist sie gedacht. Das Spritzen von Medis sollten wir schon den Fachfrauen/-männern überlassen. Die Nuckelflasche wird im Handel für die Aufzucht von Jungtieren angeboten ist bei Kaninchen aber rausgeschissenes Geld. Mit einer Spritze geht das viel bessen und genauer. Die Kunststoffnadel ist mit Vorsicht einzusetzen da auch junge Kaninchen ruck zuck ein Stück abgebissen und verschluckt haben.


Desinfektion

Ein Muß wenn ich nur den leisesten Verdacht habe das es einen Tier nicht gut geht nach der Behandlung bevor ich andere Tiere anfasse. Und wenn ich mit Jungtieren hantiere sowieso. Bevor ich ein Junges aus dem Nest nehme werden die Hände desinfiziert, immer.

Besuch eine Kaninchenkollegen. Hände einsprühen ist Pflicht. Das mache ich auch wenn ich in einem fremden Stall komme. Schaden kann es nicht und vorbeugen ist besser als behandeln.

Aufzuchtfutter

Für den großen Tierfreund der unbedingt Tiere von Hand aufziehen muß. Wir haben das auch schon mal gemacht. Aber jedem sollte im Vorfeld klar sein das das sehr viel Arbeit ist und nochmehr Zeit kostet und das der Erfolg bei 75% liegt. Des weiteren muß jedem klar sein das die Tiere ihr Lebenlang anfälliger sind als Junge die von der Mutter groß gezogen werden. Daher sind wir dazu über gegangen immer min. zwei Häsinen gleichzeitig decken zu lassen fällt dann eine als Mutter aus schieben wir der Anderen einfach die Jungen unter. Auch eine Zwergrexhäsin kann ohne Probleme 8 Junge groß ziehen. Die sind dann zwar etwas kleiner aber das holen sie schnell wieder auf sobald sie anfangen Trockenfutter und Heu zu knabbern.

Katzenmilch

Nur diese Firma wird von den kleinen Kaninchen gut vertragen. Wir haben mal Anderes gefüttert was zur Folge hatte das die Kleinen Fellausfall bekamen. Schon mal ein Kaninchen mit Glatze gesehen? Sieht lustig aus aber muß ja nicht sein.

Heilnahrung

Wird gebraucht wenn ein ausgewachsenes Tier mehr als 24 Stunden nichts mehr gefressen hat. Dann muß es zwangsernährt werden. Bei dem Futter muß man darauf achten das es fein wie Staub ist sonst geht es nicht durch die Öffnung der Spritzen. In der Aquaristik gibt es Siebe in 4 Abstufungen, das ganz feine braucht man nicht. Jeder Tierarzt hat gutes Futter. Der "Schrott" aus dem Futtermittelhandel kann nur genommen werden wenn man ihn vorher durchsiebt. Dann bleibt ca. 50% über, also kann man dann sofort das teurere Futter beim Doc kaufen. Die Spritzen mit größeren Öffnungen sind meistens so groß das sie gar nicht mehr ins Maul der Zwergrexe passen.



Achtung:
Die Tiere brauchen viel Füssigkeit.
Ich gebe auch immer noch Colosan, Bene Bac oder Rodikolan mit ins Futter.



Die Myxomatose (Kaninchenpest) ist eine durch das Leporipoxvirus myxomatosis oder Myxomatosevirus, welches zu den Pockenviren gehört, ausgelöste Viruserkrankung, die fast ausschließlich unter Haus- und Wildkaninchen auftritt. Feldhasen sind für die Erkrankung weitgehend unempfindlich.

Die Übertragung des Virus findet am häufigsten indirekt durch stechende, blutsaugende Insekten wie Stechmücken und Flöhe statt. Ein wirksamer Mückenschutz ist deshalb gerade für größere Bestände wichtig. Eine erhöhte Insektenpopulation der Vektoren in feuchtwarmen Sommern und im Herbst führt zu einem gehäuften Auftreten der Erkrankung in diesen Jahreszeiten. Ferner kann das Virus durch direkten Kontakt von Tier zu Tier durch Beschnuppern und Schleimhautkontakt übertragen werden.

Im Verlauf eines epidemischen Zyklus, an dessen Beginn meist ein hochvirulenter Virusstamm steht und eine Sterblichkeit von bis zu 100 % nach sich zieht, kommt es zunehmend zu milderen oder atypischen Verläufen durch Abschwächung und Anpassung des Virus an die Wirte. Das ursprünglich aus Südamerika stammende Myxomatosevirus ist in ganz Mitteleuropa verbreitet. Die nord- und südamerikanischen Kaninchenarten (Baumwollschwanzkaninchen) zeigen nur geringe oder gar keine Krankheitserscheinungen und stellen ein natürliches Erregerreservoir dar. Feldhasen sind für das Myxomatosevirus nur wenig empfindlich. Selbst bei hohem Infektionsdruck erkranken maximal 1 % der Feldhasen.

Nach Australien wurde es absichtlich zur Kontrolle der dortigen Kaninchenpopulation eingeführt.

Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen treten die ersten Symptome auf. Beim akuten Verlauf der Krankheit treten Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes, der Ohren, der Lippen und des Genitalbereiches auf. Nach circa 10 bis 14 Tagen endet die Krankheit meistens mit dem Tod.

Beim chronischen Verlauf der Krankheit treten vermehrt Pusteln auf. Eine Heilung ist in Einzelfällen möglich. In manchen Fällen erholt sich das Kaninchen wieder, trägt die Seuche jedoch weiterhin in sich.

Für Myxomatose gibt es keine spezielle Behandlung. Je nach Virulenz liegt die Mortalität bei 20 bis 100 %. Vorbeugend kann jedoch eine halbjährliche Impfung mit einem abgeschwächten Lebendimpfstoff Schutz gegen eine Infektion bieten. Ungeimpften erkrankten Tieren kann man die Schmerzen ein wenig abnehmen, indem man ihnen Augentropfen gibt und sie mit Kochsalzlösung inhalieren lässt. Einige Tiere überleben auch ohne Impfschutz. Bei neu in einen empfänglichen Bestand einzuführenden Kaninchen sollte eine 14-tägige Quarantäne eingehalten sowie eine Impfung durchgeführt werden.


Die Chinaseuche, auch RHD (rabbit haemorrhagic disease), ist eine hämorrhagische Viruserkrankung, die nur Kaninchen befällt. Empfänglich sind alle Kaninchenrassen beiderlei Geschlechts. Jungtiere bis zu einem Monat erkranken nicht, können aber den Erreger vermehren. Der Großteil der erkrankten Tiere ist älter als 3 Monate. Die Mortalität liegt je nach Virusstamm bei 5 bis 100 Prozent, wobei die derzeit zu beobachtenden Erkrankungen nahezu ausschließlich tödlich verlaufen.

1984 trat die bis dahin nicht bekannte Erkrankung erstmals bei Haus- und Farmkaninchen in der Volksrepublik China auf und verbreitete sich seitdem weltweit. Bereits 1986 wurde der Symptomkomplex in Westeuropa beobachtet; das Virus wurde vermutlich durch Zuchttiere und importiertes Kaninchenfleisch und Kaninchenwolle eingeschleppt.

Der Krankheitserreger ist ein Calicivirus mit ikosaedrischer Hülle und einem Durchmesser von etwa 40 Nanometer. Es ist im Blut, im Knochenmark, in allen Organen und in sämtlichen Ausscheidungen nachweisbar. Somit kann die Infektion über direkten Kontakt und auch indirekt über Stechinsekten und Fliegen erfolgen. Auch eine indirekte Übertragung über mit dem Virus behafteten Gegenständen (Futter, Kleidung, Käfiginventar) ist möglich. Das Virus bleibt in der Umwelt bei Zimmertemperatur über drei Monate ansteckend, bei niedrigen Umgebungstemperaturen siebeneinhalb Monate.

Ein wesentliches Merkmal der Erkrankung ist eine hochgradige Störung der Blutgerinnung, die zu punktförmigen Blutungen (Petechien) in allen Geweben führt. Daneben tritt eine Leberentzündung mit Gewebsuntergang sowie Fibrosen und Verkalkungen der Leberzellen auf. Ein weiteres Anzeichen für die Krankheit kann apathisches Verhalten sein, das innerhalb kürzester Zeit nach der Infektion auftritt.

Die Inkubationszeit liegt bei 1 bis 3 Tagen. Danach tritt ein akuter bis perakuter Verlauf ein, der im Allgemeinen innerhalb von 12 bis 48 Stunden zum Tod des Tieres führt. Typisch für den klinischen Verlauf sind neben den petechialen Blutungen zentralnervöse Symptome, die sich vor allem in Krämpfen äußern. Im Endstadium ist ein Überstrecken des Kopfes zum Rücken hin (Opisthotonus) recht typisch.

Die Bekämpfung der Krankheit geschieht am effektivsten durch eine jährlich zu wiederholende Impfung. Daneben haben sich seuchenhygienische Maßnahmen wie Quarantänisierung und Verbot von Kaninchenausstellungen in betroffenen Gebieten als sinnvoll erwiesen.


Die Kokzidiose der Kaninchen ist eine häufige parasitäre Erkrankung der Kaninchen. Sie wird durch bestimmte Einzeller, den sogenannten Kokzidien verursacht, die der Gattung Eimeria angehören. Die Kokzidiosen der Kaninchen lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen: Leberkokzidiose (auch Gallengangskokzidiose) und Darmkokzidiose. Kaninchenkokzidiosen treten als akute Krankheit vor allem bei Jungtieren im Alter von 6 bis 8 Wochen auf, die Alttiere sind zumeist nur Träger der Erreger, ohne selbst klinisch zu erkranken.

Der Erreger der Leberkokzidiose ist Eimeria stiedae. Er befällt das Epithel der Gallengänge.Darmkokzidiosen werden durch verschiedene Kokzidienarten, die häufig auch als Mischinfektion auftreten, hervorgerufen. Nach dem Grad der Pathogenität (krankheitsauslösende Potenz) unterscheidet man stark pathogene Erreger wie Eimeria intestinalis und Eimeria flavescens sowie mäßig pathogene wie Eimeria magna, Eimeria media, Eimeria piriformis und Eimeria irresudia.Die Infektion erfolgt durch Aufnahme von enzystierten, sporulierten Zygoten (Oozysten) über kotverschmutztes Futter.

Die Leber- oder Gallengangskokzidiose verläuft zumeist subklinisch, also ohne deutliche klinische Symptome. Die Tiere zeigen eine geringe Gewichtszunahme und mangelnden Appetit. Bei schwereren Verläufen, vor allem bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem, können Verstopfung und Aufgasung (Meteorismus), Bauchfellwassersucht (Aszites) und Gelbsucht (Ikterus) auftreten, die nach einigen Tagen tödlich enden.Labordiagnostisch lassen sich ein Anstieg der Bilirubin-Konzentration im Blut und veränderte Leberwerte nachweisen.

Die Darmkokzidiose kann in schweren Fällen wässrigen oder sogar blutigen Durchfall verursachen, der durch den Flüssigkeitsverlust rasch tödlich endet. Bei älteren Tieren oder schwach pathogenen Eimeria-Arten verläuft die Infektion weniger ausgeprägt und kann sich in Appetitlosigkeit und Schwäche zeigen.

Die Diagnose erfolgt durch den mikroskopischen Nachweis der Kokzidien im Kot.

Die Behandlung erfolgt durch Kokzidienwirksame Medikamente wie Sulfonamide oder Sulfonamid- Trimethoprim -Kombinationen (z.B. Kokzidiol SD). Darüber hinaus sind Toltrazuril und Diclazuril wirksam. Unterstützend werden gegebenenfalls ein Ausgleich der Flüssigkeitsverluste durch Gabe von Elektrolytlösungen (isotonische Kochsalzlösung, Ringerlösung) vorgenommen sowie Mittel zur Stabilisierung der Darmflora verabreicht. Bei den nicht seltenen bakteriellen Begleitinfektionen (vor allem E. coli) sind Breitband-Antibiotika (z. B. Enrofloxacin) angezeigt.

Vorbeugend können Hygiene und Desinfektionsmaßnahmen eingesetzt werden. Bereits kochendes Wasser (für die Wasserflaschen) ist zur Inaktivierung der Oozysten ausreichend. Besonders in kommerziellen Haltungen ist die tägliche Reinigung der Futterraufen angebracht. Wirksame Desinfektionsmittel sind z. B. Kresole aber noch Wirksamer ist Hitze! Bereits 60°C reichen um den Erreger abzutöten. Und das bringt schon jeder bessere Haarfön! Jedoch Kälte macht dem Erreger nichts aus!


Die Enterokolitis des Kaninchens ist eine Entzündung des Dünn- und des Dickdarms.

Bei Kaninchen kommen zwei Formen der Enterokolitis vor, die Antibiotika-assoziierte Enterotoxämie sowie die infektiöse Enterkolitis.

Die Antibiotika-assoziierte Enterotoxämie entsteht durch Verabreichung von Antibiotika, die nicht gegen Clostridien wirksam sind. Dadurch kommt es zu einer Überwucherung des Darmes vor allem mit Clostridium difficile.

Die infektiöse Enterkolitis wird vor allem durch hochpathogene Stämme von Escherichia coli, seltener durch Lawsonia intracellularis ausgelöst. Da die Krankheit hochinfektiös ist, kann sie sich in Beständen seuchenartig ausbreiten.

Betroffene Tiere stellen die Futteraufnahme ein und zeigen teilweise apathisches, regungsloses Im-Stall-Sitzen. Dünnbreiiger Durchfall mit schleimiger Beimischung eines gallertartigen Sekrets mit fauligem Geruch wird im Anfangsstadium beobachtet, später kann der Kotabsatz sistieren und eine Aufblähung des Bauchraumes auftreten.

Die Diagnose erfolgt anhand des klinischen Bildes und einer bakteriologischen Untersuchung des Kots.

Die Behandlung erfolgt durch breit wirksame Antibiotika wie Chloramphenicol oder Metronidazol.


Die Kaninchensyphilis (Syn. Spirochätose, Treponematose, lat. Spirochaetosis cuniculi) ist eine bakteriell bedingte Geschlechtskrankheit bei Kaninchen. Die Krankheit wird vorwiegend beim Deckakt übertragen und ist durch Bläschen und Krusten im Genitalbereich gekennzeichnet. Sie ist mit Antibiotika gut behandelbar.

Der Erreger der Kaninchensyphilis ist Treponema paraluiscuniculi aus der Ordnung der Spirochäten. Er ist zwar eng verwandt mit Treponema pallidum, dem Erreger der Syphilis des Menschen, ruft aber weder beim Menschen noch bei anderen Tieren eine Erkrankung hervor, sondern ist streng wirtsspezifisch. Im Gegensatz dazu kann Treponema pallidum auch vom Menschen auf Kaninchen übertragen werden. Die Kaninchensyphilis gehört zur Gruppe der Treponematosen.

Die Infektion erfolgt durch Kontakt, vor allem beim Deckakt. Auch eine Übertragung vom Muttertier auf den Kaninchennachwuchs bei der Geburt oder beim Säugen ist möglich.

Die Inkubationszeit beträgt mehrere Wochen oder Monate. Die Kaninchensyphilis beginnt mit einer Rötung und Schwellung der Schleimhaut der Vorhaut bzw. Vagina. Anschließend bilden sich Bläschen, die später platzen und zu Krusten werden. Typisch sind Sekundärinfektionen mit Eitererregern (v. a. Staphylokokken), die zu Geschwüren und Nekrosen führen.

Bei Zwergkaninchen ist auch eine Manifestation am Kopf beschrieben. Hier finden sich die Hautveränderungen an Lippen, Nase und Augenlidern.

Die Diagnose erfolgt durch den Erregernachweis mittels Dunkelfeldmikroskopie oder Serologie.

Treponema paraluiscuniculi ist empfindlich gegenüber Penicillinen und Ampicillin. Da Penicilline die empfindliche Darmflora bei Kaninchen selektiv schädigen und zu massiven Vermehrung von Anaerobiern führen können, wird auch der Einsatz von Breitbandantibiotika wie Chloramphenicol oder Tetrazyklin empfohlen.



Der Ansteckende Kaninchenschnupfen (Rhinitis contagiosa cuniculi) ist eine bakterielle Infektionskrankheit der Luftwege bei Kaninchen, die tödlich enden und vor allem in größeren Beständen erhebliche Verluste verursachen kann.

Als Haupterreger der Erkrankung gilt Pasteurella multocida, allerdings ist die Krankheit zumeist keine Monoinfektion, sondern weitere Erreger wie Bordetella bronchiseptica sind am Kaninchenschnupfen beteiligt (Mischinfektion). Schlechte Haltungsbedingungen (Zugluft, Staubbelastung, schlechte Hygiene), die mit einer Herabsetzung der körpereigenen Abwehr einhergehen, sind prädisponierend. In Kaninchenbeständen kommt es schnell zu einer Ansteckung von Tier zu Tier.

Der Kaninchenschnupfen beginnt mit unspezifischen Symptomen einer Entzündung der Nase (Rhinitis), wie Niesen und Nasenausfluss. Letzterer ist zu Beginn meist wässrig (serös), später kann er eitrig sein. Auch die Bindehäute sind häufig mitbetroffen, es entsteht eine Konjunktivitis. Es besteht Fieber und ein gestörtes Allgemeinbefinden. Im weiteren Verlauf werden auch die unteren Luftwege befallen und es entwickelt sich eine Entzündung der Bronchien und Lungen (Bronchopneumonie), die chronisch schleichend über Jahre fortschreiten und zum Tod der Tiere führen kann.

Abzugrenzen sind harmlose Rhinitiden, die durch Viren, weniger pathogene Bakterien, Staub und Allergene (Einstreu, Pollen) hervorgerufen werden.

Die Myxomatose (Kaninchenpest) kann in der Frühphase mit Schwellungen der Augenlider einhergehen, lässt sich klinisch aber meist ohne Probleme abgrenzen.

Die Nasenöffnungen und Augen können mit physiologischer Kochsalzlösung gereinigt und mit antibiotikahaltigen Augentropfen behandelt werden. Eine systematische Antibiotikagabe mit Breitbandantibiotika (z. B. Enrofloxacin, Marbofloxacin) ist unerlässlich. Nicht jedes Antibiotika wird von den Tieren vertragen. Es kann zu schweren Durchfällen und plötzlichen Tot kommen. Unbedingt einen Tierarzt danach befragen. Unterstützend sind Vitamingaben (Vitamin B ist sehr wichtig) anzuraten, auf jeden Fall eventuelle Haltungsmängel abzustellen.

Eine Impfung gegen den ansteckenden Kaninchenschnupfen empfiehlt sich nur bei größeren Beständen oder Tieren, die an Ausstellungen teilnehmen. Ein kommerzieller Impfstoff ist verfügbar. Seit einiger Zeit ist auch ein Kombiimpfstoff (RHD-Myxomatose-Schnupfen) auf dem Markt.



Encephalitozoonose „Sternguckerkrankheit“

http://de.wikipedia.org/wiki/Encephalitozoonose

Dakryozystitis „Entzündung des Tränensacks"

http://de.wikipedia.org/wiki/Dakryozystitis

Tyzzer’s Disease  „Tyzzersche Krankheit oder kurz Tyzzer"

http://de.wikipedia.org/wiki/Tyzzer%E2%80%99s_Disease

Trommelsucht „Magenblähung"

http://de.wikipedia.org/wiki/Trommelsucht

Hasenbrucellose „Hasensyphilis"

http://de.wikipedia.org/wiki/Hasenbrucellose

Pseudopterygium „Missbildung der Bindehaut"

http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudopterygium

Cheyletiellose „Milben"

http://de.wikipedia.org/wiki/Cheyletiellose

Quelle: http://www.wikipedia.de